Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 147: 15.5.2024: Flammenblume ------------------------------------ Bria konnte es gar nicht erwarten, dass der Pausengong endlich ertönte und sie sich wieder mit Laurin im Garten treffen konnte. Nach der anfänglichen Skepsis und dem Unbehagen war es inzwischen zu einem schönen Ritual geworden, die gemeinsamen Pausen dort zu verbringen – zumindest zum Teil. „Musst du gleich wieder zu deiner Oma?“, flüsterte ihre Freundin Bria ins Ohr, während der Lehrer irgendwas über Mathematik an die Tafel schrieb, das beide nicht so recht verstanden. Bria nickte. „Weißt du doch“, murmelte sie. Um kein Misstrauen und Fragen zu erwecken, wohin sie immer verschwand, hatte sie begonnen kurze Besuche bei ihrer Großmutter vorzuschieben, die nur wenige Häuser entfernt von der Schule wohnte. Das schien langsam aber auch für Missmut bei ihren Freunden zu sorgen, da immer öfter der Einwand kam, ob sie nicht lieber für längere Treffen nach der Schule dorthin gehen wolle. „Kannst du nicht…“, setzte Brias Freundin an, wurde aber vom Lehrer ermahnt nicht zu schwatzen. Bria hob entschuldigend die Schultern und tat dann so, als würde sie sich auf die Matheaufgaben konzentrieren. Hoffentlich konnte Laurin ihr dabei wieder helfen. Er verstand etwas davon, während sie hoffnungslos aufgeschmissen war. „Bis gleich!“, hielt es sie dann nicht mehr auf dem Stuhl, als endlich die Glocke ertönte und eiligen Schrittes verschwand sie aus dem Klassenraum über den Flur und vom Pausenhof. Dieses Mal war sie sogar vor Laurin im Garten und schlenderte zu der alten Holzbank hinüber, die vor der kleinen, zugewachsenen Gartenhütte stand, die Bria inzwischen schon so oft gesehen, aber noch nie betreten hatte. „Guten Morgen Mäuschen“, lächelte sie den kleinen Nager an, der aus seinem Versteck gelaufen kam und sie ebenfalls freudig begrüßte. „Schön, dass du wieder da bist“, ließ sich das Mäuschen auf die Hand nehmen und huschte dann über Brias Arm auf deren Schulter. „Die Flammenblumen sind aufgeblüht“, berichtete es und wurde von Bria irritiert angeschaut. „Die was?“, ließ sie den Blick schweifen und sah allerhand Blüten, ohne zu wissen, welche das Mäuschen konkret meinte. „Der Phlox“, hörte sie hinter sich und winkte Laurin erfreut zu, als er ebenfalls auf sie zuging. Er hob die Hand und deutete auf ein Meer aus weißen, violetten und pinken Blüten. „Die da“, meinte er und betrachtete die Blütenpracht voller Freude, ehe er seufzte und die Arme vor der Brust verschränkte. "Was ist?", musterte Bria seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck und schaute ihn verwundert an, als er seine Gedanken mit ihr teilte. „Ich überleg langsam echt, ob wir nicht herausfinden sollten, wem das hier alles gehört und fragen, ob wir den Garten bearbeiten dürfen. Überall wachsen die schönsten Blumen, aber viele kann man kaum erreichen, weil alles so verwildert ist. Ich glaube, früher hat hier mal sehr viel Liebe drin gesteckt“, meinte er und ließ seinen Blick schweifen. Bria konnte ihm ansehen, wie seine Fantasie Purzelbäume schlug, während er sich vorstellte, wie das alles wohl einst ausgesehen hatte oder in Zukunft aussehen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)